Montag, 14. Januar 2019

Die Wächterin der Krone

Autor/in: Beate Sauer

Taschenbuch: 447 Seiten

Verlag: Goldmann Verlag

Sprache: Deutsch

Größe: 11,9 x 3,2 x 18,7 cm

(Bild: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Waechterin-der-Krone/Beate-Sauer/e425617.rhd#)


Wertung: ♥ ♥ ♥ (2,5)

Inhalt:
Robin hat sich verliebt. Nur leider ahnt sie nicht, dass Cederick der Halbbruder ihres Erzfeindes Edward de Thorignyist, der nichts lieber täte als sie und ihre komplette Familie leiden zu sehen. Als König Richard nun auf einem seiner Kreuzzüge verschwindet und sein Bruder John die Macht an sich reißt, müssen Robin und ihr Bruder in die Wälder fliehen...

Meine Meinung:
"Die Wächterin der Krone", ein historischer Roman mit Anlehnung an die Sagengestalt Robin Hoods, hat mich leider schwer enttäuscht.
Ich hatte diesen zusammen mit "Zwei sündige Herzen" von Tessa Dare als Mängelexemplar ersteigert und mir ein entsprechendes leichtes und flüssiges Leseerlebnis erhofft. Dem war definitiv nicht so.

Zu aller erst muss ich ein Wort über die Covergestaltung verlieren. Während Robin im Buch als rothaarige Schönheit beschrieben wird, ist ihr Bildnis an vorderster Front aus mir unerfindlichen Gründen blond geraten, was dann doch einige Fragen aufwirft. Steckt dahinter irgendein tieferer Sinn oder wurde hier einfach nur gepfuscht?
Ähnlich verwirrend verhält es sich dann mit dem Rest des Romans.

Beate Sauers Schreibweise ist für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich. Die vielen Zeitsprünge (sowohl nach vorn als auch nach hinten und das kunterbunt gemischt) verhindern ein tieferes Einfühlen in die doch sehr liebevoll gestalteten Charaktere. Besonders Robin hat es mir hier angetan, ihr Verhältnis zu den verschiedenen männlichen Figuren ist von so unterschiedlicher Natur,dass der Geschichte dann doch wenigstens noch ein bisschen Farbvielfalt eingehaucht wird.

Als dementsprechend deplaziert empfinde ich daher die vereinzelten Sichtwechsel zu Luce oder seinem besten Freund Philip, die sie sich meist nur über wenige Seiten ziehen. Dadurch erhält man nur einen minimalen Einblick in deren Gefühlswelt, womit die ganze Geschichte, in Kombination mit den häufigen Zeitsprüngen, gehetzt und nicht richtig durchdacht wirkt.
Meiner Meinung nach hätte man das diese vielleicht auf zwei oder drei Bücher strecken und nicht alles in einem einzigen Buch abhandeln lassen sollen. Denn dadurch geraten die wichtigen Szenen (ja, auch die typisch historisch, feuchtfröhlichen Liebesszenen) zu kurz und man distanziert sich mit Fortschreiten der Handlung immer mehr von eben dieser, was sicher nicht die Absicht der Autorin gewesen sein kann.

Die Auflösung am Schluss hat mir dann noch weniger gefallen als es schon beim Rest der Fall war. Denn der einzige wirkliche rote Faden, die Liebesgeschichte zwischen Philip/Cederick und Robin, findet ein eher abruptes Ende (mehr sei hier nicht verraten), was ich nicht als tragisch sondern eher als eine Art Ausflucht empfinde. Die Autorin hat es sich hier schlicht zu einfach gemacht, sehr zum Leidweisen des Lesers.


Zum Schluss kann ich nur wiederholen was ich zu Beginn schon erwähnt habe: Ich hatte mir mir erhofft.
Der Roman ist zu stockend, zu gehetzt um wirklich zu gefallen und ich werde mir wohl noch überlegen ob ich zu den beiden anderen Teilen, von denen einer Robins Mutter gewidmet ist, greifen werde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen